15. Infanterie-Regiment (Reichswehr)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

15. Infanterie-Regiment

Die Reichskriegsflagge der Weimarer Republik mit dem Eisernen Kreuz, 1921–1933
Aktiv 1921 bis 1934
Staat Deutsches Reich
Streitkräfte Reichswehr
Teilstreitkraft Reichsheer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Regiment
Gliederung Siehe Organisation
Standort Siehe Garnisonen
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Das 15. Infanterie-Regiment war ein Regiment der Reichswehr mit dem Regimentsstab in Gießen.

Das Regiment wurde am 1. Januar 1921 aus dem Reichswehr-Schützen-Regiment 22 sowie den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 21 und 22 des Übergangsheeres gebildet. Da es sich um einen landsmannschaftlich gemischten Verband handelte, erhielten lediglich die jeweiligen Bataillone am 29. Mai 1922 zusätzlich zu ihrem Namen die landsmannschaftliche Bezeichnung „Hessisches“, „Thüringisches“ bzw. „Preußisches“.[1]

Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 in der ersten Aufstellungswelle geteilt und daraus das Infanterie-Regiment Kassel und das Infanterie-Regiment Gießen gebildet.

  • Gießen: Regimentsstab, I. (Hessisches) Bataillon mit Stab
  • Eisenach: II. (Thüringisches) Bataillon mit Stab, 7. und 8. Kompanie
Sondershausen, ab 1925 Weimar: 5. und 6. Kompanie
  • Kassel: III. (Preußisches) Bataillon und 13. (MW)-Kompanie
  • Marburg: (Hessisches) Ausbildungs-Bataillon

Ab 1925 befand sich der Regimentsstab in Kassel.

Mit wenigen Ausnahmen fungierte der jeweilige Regimentskommandeur auch gleichzeitig als Landeskommandant von Hessen.

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung[2]
1. Oberst Friedrich Kumme 01. Januar 1921 015. Juni 1921
2. Oberst Erich Wöllwarth 16. Juni 1921 31. Oktober 1922
3. Oberst Karl von Stockhausen 01. November 1922 30. November 1922
4. Oberst/Generalmajor Ernst Bethcke 01. Dezember 1922 31. Januar 1924
5. Oberst/Generalmajor Albert Fett 01. Februar 1924 31. Januar 1928
6. Oberst/Generalmajor Cordt Freiherr von Brandis 01. Februar 1928 31. Januar 1930
7. Oberst/Generalmajor Erich von Schickfus und Neudorff 01. Februar 1930 31. März 1932
8. Oberst Werner Kienitz 01. April 1932 30. September 1934
9. Oberst Walter Behschnitt 01. Oktober 1934 11. Oktober 1937

Verbandszugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment unterstand dem Infanterieführer V der 5. Division in Stuttgart.

Das Regiment bestand neben dem Regimentsstab mit Nachrichtenstaffel aus

I. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Schützen-Regiment 22,
II. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 21,
III. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 21,
Ergänzungs-Bataillon, ab 23. März 1921 Ausbildungs-Bataillon, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 22.

Jedes Feld-Bataillon gliederte sich zu drei Kompanien zu je drei Offizieren und 161 Unteroffizieren und Mannschaften (3/161) sowie einer MG-Kompanie (4/126). Insgesamt bestand ein Bataillon aus 18 Offizieren und Beamten (einschließlich Sanitätsoffizieren) und 658 Mann.

Bewaffnung und Ausrüstung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptbewaffnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schützen waren mit dem Karabiner K98a ausgerüstet. Jeder Zug besaß ein leichtes Maschinengewehr MG 08/15.

In den MG-Kompanien bestanden jeweils der 1. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, vierspännig gezogen, der 2. bis 4. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, zweispännig gezogen.

Die schwersten Waffen des Regiments waren die Minenwerfer in der 13. Kompanie. Der 1. Zug war mit zwei mittleren Werfern 17 cm, vierspännig gezogen, ausgerüstet, der 2. und 3. Zug mit drei leichten Werfern 7,6 cm, zweispännig gefahren.

Traditionsübernahme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment übernahm 1921 die Tradition von mehreren alten Regimentern.[1][3]

  • Edgar Graf von Matuschka: Organisation des Reichsheeres. In: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648–1939. Hrsg. Militärgeschichtliches Forschungsamt, Freiburg (Breisgau), Teil VI: Reichswehr und Republik (1918–1933). Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1970, S. 320–322.
  • Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen, 1918–1939. Altes Heer. Freiwilligenverbände. Reichswehr. Heer. Luftwaffe. Landespolizei. Bearbeitet auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv-Militärarchivs; herausgegeben mit Unterstützung des Bundesarchivs und des Arbeitskreis für Wehrforschung. Biblio-Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. (Altes Heer–Landespolizei), 1974, S. 12–25, 163, 188, 190, 192.
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger-Bataillone, Wehrbezirkskommandanten und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 500–501.
  3. Erlass des Chefs der Heeresleitung Generaloberst Hans von Seeckt vom 24. August 1921 (Traditionserlass).